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Wenn Bewegung, Schreiben & Orientierung schwerfallen - der ATNR

Autorenbild: Catrin KrügerCatrin Krüger


Hast du schon einmal beobachtet, dass dein Kind (oder du selbst) Schwierigkeiten hat, die linke und rechte Körperseite zu koordinieren? Vielleicht fällt das Schreiben schwer, Überkreuzbewegungen sind mühsam oder die gesamte Körperhaltung wirkt instabil. Oder gibt es immer wieder Nackenschmerzen, Verspannungen oder sogar Schlafprobleme?


Was, wenn ich dir sage, dass ein noch aktiver Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex (ATNR) genau diese Herausforderungen verursachen kann?



Was ist der ATNR und warum ist er so wichtig?


Der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex (ATNR) ist einer der wichtigsten frühkindlichen Reflexe für unsere spätere Bewegungskoordination, Wahrnehmung und Lernfähigkeit.


Er entwickelt sich bereits im Mutterleib und bleibt bis zum ca. sechsten Lebensmonat aktiv. Seine Hauptaufgabe:


🌀 Geburt & Motorik: Der ATNR unterstützt das Baby während der Geburt – durch die typische Dreh- und Abstoßbewegung.

🔀 Koordination & Körpergefühl: Er hilft, die beiden Gehirnhälften miteinander zu vernetzen – eine essenzielle Grundlage für Rechts-Links-Unterscheidung, flüssige Bewegungen und eine stabile Mittellinie.

👀 Wahrnehmung: Der ATNR beeinflusst unsere visuelle und auditive Verarbeitung – damit wir beide Augen und Ohren effizient nutzen können.


Doch wenn der Reflex nicht vollständig integriert wird, bleibt das Nervensystem in einem unausgeglichenen Zustand – mit weitreichenden Auswirkungen auf Körperhaltung, Lernen und Konzentration.



Wie zeigt sich ein aktiver ATNR?


Ein nicht vollständig integrierter ATNR kann viele unerkannte Herausforderungen im Alltag verursachen. Die betroffenen Kinder (und auch Erwachsene) haben oft Schwierigkeiten, sich zu orientieren, bewegen sich unkoordiniert oder kämpfen mit Verspannungen und Wahrnehmungsproblemen.


1. Koordination & Bewegung


✔ Schwierigkeiten mit Überkreuzbewegungen – Rechts-Links-Schwäche

✔ Unkoordinierte Arm- und Beinbewegungen – Probleme beim Sport oder Tanzen

✔ Kein klares Körpergefühl – instabile Haltung, Schwierigkeiten mit Gleichgewicht


2. Körperliche Beschwerden


✔ Gedrehtes Becken & Ischiasprobleme – oft einseitige Verspannungen

✔ Wirbelsäulenprobleme & Bandscheibenvorfälle – durch asymmetrische Haltung

✔ Nackenverspannungen, Knie- & Hüftprobleme – durch ungleichmäßige Belastung


3. Lernen & Wahrnehmung


✔ Lese- & Rechtschreibschwäche (LRS) – stockendes Lesen, Schwierigkeiten mit Buchstabieren

✔ Gestörte Hand-Auge-Koordination – Probleme beim Werfen, Fangen oder Schreiben

✔ Keine klare Handpräferenz – wechselt häufig zwischen links und rechts


4. Ruhe & Entspannung


✔ Schlafstörungen & innere Unruhe – das Nervensystem bleibt ständig in Bewegung

✔ Schwierigkeiten, sich zu entspannen – ständiges Gefühl von „Unruhe im Körper“

✔ Gefühl von Unzufriedenheit & Rastlosigkeit – oft ohne ersichtlichen Grund




Warum ist das wichtig?


Viele dieser Symptome werden häufig falsch interpretiert – als „unkonzentriert“, „motorisch ungeschickt“ oder „einfach sensibel“. Doch das Problem liegt nicht in der Persönlichkeit oder mangelnder Anstrengung – sondern im Nervensystem.


Ein aktiver ATNR kann den Körper unbewusst steuern und ihn daran hindern, Bewegungen flüssig, entspannt und präzise auszuführen.


Das bedeutet:


🔹 Ein Kind mit aktiven ATNR kann sich nicht einfach „mehr Mühe geben“, um ordentlicher zu schreiben oder koordinierter zu laufen.
🔹 Ein Erwachsener mit aktivem ATNR kann nicht einfach „besser entspannen“, weil sein Nervensystem in einem ständigen Spannungszustand steckt.



Die gute Nachricht: Der ATNR kann nachträglich integriert werden!


Das Nervensystem bleibt unser ganzes Leben lang anpassungsfähig – und das bedeutet, dass Reflexe wie der ATNR auch später noch verarbeitet werden können.


Menschen, die ihren ATNR gezielt integrieren, berichten oft von:


✔ Besserer Koordination & flüssigeren Bewegungen

✔ Weniger Verspannungen & einem stabileren Körpergefühl

✔ Erleichtertem Lesen, Schreiben & Lernen

✔ Mehr innerer Ruhe & verbessertem Schlaf




Fazit: Mehr Balance für Körper & Geist


Ein aktiver ATNR kann unbewusst den Alltag beeinflussen – sei es beim Lernen, in der Bewegung oder sogar im emotionalen Erleben.


Doch das Gute ist: Unser Nervensystem kann lernen!


Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind (oder du selbst) in diesen Mustern feststeckt, lohnt es sich, genauer hinzusehen.


Hast du Fragen oder möchtest du mehr darüber erfahren?



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