Der Zusammenhang zwischen offenen Stressschutzreflexen und Stress kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen betrachtet werden, da diese Reflexe eine wesentliche Rolle in der Entwicklung des Nervensystems und der Stressbewältigung spielen.
Offene Reflexe, die in der Entwicklung in der frühen Kindheit auftreten und sich dann integrieren sollten, können sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit erhöhtem Stress oder einer Überempfindlichkeit gegenüber Stressreizen verbunden sein.
1. Offene Stressschutzreflexe bei Kindern
Bei Kindern entwickeln sich primitive Reflexe bereits im Mutterleib, um das Überleben und die frühe neurologische Entwicklung zu unterstützen. Diese Reflexe, wie der Moro-Reflex (Schreckreflex) oder FLR sollten in den ersten Lebensjahren integriert werden. Wenn diese Reflexe jedoch offen bleiben, können sie das Kind in eine chronische Stressreaktion versetzen, da das Nervensystem überempfindlich auf Reize reagiert.
Mögliche Auswirkungen auf Kinder:
Überempfindlichkeit auf Geräusche, Licht oder Berührung
Schwierigkeiten mit der Selbstregulation und Aufmerksamkeit
Schnelle Erschöpfung und Reizbarkeit
Verminderte motorische Fähigkeiten oder Ungeschicklichkeit
Probleme in der sozialen Interaktion oder emotionale Instabilität
Der Zusammenhang mit Stress ist hier offensichtlich: Das Nervensystem ist ständig „auf Habachtstellung“, da es reflexartig auf Umgebungsreize reagiert, was die allgemeine Stressbelastung erhöht.
2. Offene Stressschutzreflexe bei Erwachsenen
In erstaunlich vielen Fällen sind diese Reflexe auch im Erwachsenenalter nicht vollständig integriert, bzw. sie reaktivieren sich unter starkem Stress, Trauma oder neurologischen Störungen. Dies führt dazu, dass Erwachsene ähnliche Symptome wie Kinder erleben, jedoch in einer Form, die ihr tägliches Leben, ihre Arbeit und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen stark beeinflussen kann.
Mögliche Auswirkungen auf Erwachsene:
Chronisches Gefühl der Anspannung oder Angst
Schwierigkeiten, mit Stress umzugehen oder sich zu entspannen
Schlafprobleme
Überreaktion auf plötzliche Geräusche oder Veränderungen in der Umgebung
Emotionale Labilität und schnelle Reizbarkeit
Zusammenhang zwischen offenen Reflexen und Stress
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sind offene Stressschutzreflexe häufig mit einem überaktiven sympathischen Nervensystem (Kampf-oder-Flucht-Reaktion) verbunden. Das bedeutet, dass der Körper ständig in Alarmbereitschaft ist und nicht in den parasympathischen Zustand (Ruhe- und Verdauungsmodus) wechseln kann, der für Entspannung und Regeneration verantwortlich ist. Dies führt zu einer chronischen Stressbelastung, da der Körper nicht richtig auf Stress reagieren und sich nicht effektiv erholen kann.
Reflexintegration hilft hier dabei, diese Reflexe zu integrieren und somit Ruhe ins System zu bringen.
Denn insgesamt zeigen offene Stressschutzreflexe sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen einen klaren Zusammenhang mit einer erhöhten Stressanfälligkeit.
Eine rechtzeitige Identifizierung und Behandlung dieser Reflexe kann helfen, langfristigen Stress und dessen negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit zu reduzieren.
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